Galerie Crystal Ball

Finissage, Konzert, Performance: Ausgesprochen Blühender Blödsinn + die Zugvögel

Performance und Konzert in der Installation, Am 10. Januar 2025, Einlass um 19 Uhr

Für unsere erste Veranstaltung im neuen Jahr haben wir die Multiinstrumentalistin und Filmkomponistin Mareike Hube von Unordentliche Musik zu Gast. Sie präsentiert ihr Musikprojekt „Ausgesprochen Blühender Blödsinn“. Außerdem tritt die Impro- Performancegruppe Zugvögel in Erscheinung, die die Materialien der vielschichtigen Installation „Good News“ von Elke Graalfs zur Aufführung bringt. Begleitet werden die Acts von DJ Lobotomy der auch mit einem Cellisten und Mareike Hube in ABB spielt und singt.

Ausgesprochen Blühender Blödsinn haben einen speziellen, originären Sound der besonders durch prägnanten Minimalismus, einem Cello und exzeptionelle Schlaginstrumente wie Donner und prägnanten Gesang eine Art postmodernen Krautrock herstellt. Als Bonbon gibt es noch eine Überraschung von Mireille& Matthieu. Das Alles zum Abschluss der Installation von Elke Graalfs.

Die Zugvögel im Bauhaus/ Dessau, 2024
Elke Graalfs: Good News- 30 Schichten Unlust zur Erbauung, Crystal Ball, 2024

Elke Graalfs, Good News

30 Schichten Unlust zur Erbauung

Vernissage am 7. Dezember um 19 Uhr

bis 12. Januar 2025

geöffnet: freitags von 14 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung

Elke Graalfs, Good News – 30 Schichten Unlust zur Erbauung, 2024, Fotos; Jutta Lilienfein

Elke Graalfs zeigt in ihrer Ausstellung in der Crystal Ball eine installative Projektidee, die sich aus ihrer Arbeitsform entwickelt und welche sie schon lange im Ausstellungsraum umsetzen wollte. Die Arbeiten der Künstlerin bewegen und verbinden Fotografie und Malerei in Collagen sowie in raumgreifenden Installationen.

Für „Good News – 30 Schichten Unlust zur Erbaunung“ entwickelt Graalfs eine Installation, die ihrer Ateliersituation ähnlich, das Prozesshafte ihrer Arbeitstrategie und die sie begleitenden Nebenpfade in den Blick nimmt. Die Künstlerin kleidet die Wände in ihrem Atelier mit weißem Papier aus, denn sehr häufig malt sie ihre Motive auf dem Papier, um sie später auszuschneiden und für Installationen zu verwenden. Dies passiert ganz analog zur Collagearbeit, die sie auch auf Buchseiten in gedruckten Büchern und Magazinen fortführt. Im Atelier aber begleitet das Malen immer auch das Kommentieren und Ausführen anderer Ideen an den Rändern oder den Seiten der großen Papiere während der Arbeit. Werden dann später Motive herausgeschnitten und neue Papiere darüber getackert, eröffnen sich auch im Raum Schichten, wie in einem Buch. Formulierte Gedanken, politische Kommentare und Zeichnungen tauchen auf wie ein innerer Dialog, der auch Entwürfe, Nebensächliches und Relationen von Konzepten, auf den Papierbahnen, in Sprechblasen und Bilder verpackt. Wir sehen den Schaffensprozess mit seinen begleitenden inneren Aktionen, dem Denken und Fühlen der Künstlerin gespiegelt. In der Ausstellung wird die Künstlerin dieses Experiment zeigen und entwirft damit ein fast ganzheitliches, strukturalistisches Konzept indem nicht nur das fertige Werk, sondern auch der Weg dahin, mit seinen Schwierigkeiten, Ablenkungen, Nebenpfaden und Pausen von Interesse ist. Ja, die Pause selbst, das nicht tun, nicht malen oder anderes tun, welches trotzdem zum Werk führt, kann zum Thema einer spielerischen Untersuchung werden. Es kann aber auch einen persönlichen, sensiblen Zusammenhang eröffnen. In Graalfs Installation zeigt sie das Werk wie in einem Buch, und öffnet damit ihre Arbeiten für weitere Beziehungen, die wie sprechenden Schichten das Kunstwerk umgeben und in einer Sphäre der Kreation verorten als sei es gerade erst, im Moment indem wir es anschauen, fertig geworden. Dies kann man als eine wiederkehrendes Motiv in Elke Graalfs Arbeiten finden, dass sie kreative, geistige Prozesse in räumliche Adaptionen und damit in gleichermaßen geeignete wie beeindruckende Installationen umsetzt.

Matchbox – NIZA Kollektiv

Work in Progress vom 20. bis 29 November

Vernissage am Samstag, 30. November um 19 Uhr, Sonntag von 14-19 Uhr geöffnet

Oliver Zabel, Java, 15 x 7 x 2,5 cm, Mixed Media, 2023

Im November besucht uns das NIZA Kollektiv und wird für „Matchbox“ innerhalb nur einer Woche in der Galerie eine wandfüllende Arbeit realisieren. Ganz wie in den vorherigen Arbeiten der Gruppe, in denen Wandbilder im öffentlichen Raum, in Bremen, Polleur in Belgien, Schildow in Brandenburg, Bornholm und Berlin realisiert wurden, wird eine große Wandarbeit nach einer Miniaturvorlage gemalt. Deshalb ist es auch möglich die Künstler:innen beim Arbeiten zu besuchen, ähnlich wie es „Draußen“ zufällig passiert. Die kleine Miniatur die für „Matchbox“ Modell steht, ist vom Künstler Oliver Zabel kreiert worden. Mit alten Streichholzschachteln inszeniert Zabel Objekt Collagen, deren spielerische Szenen in der Relation mit ihren kleinen raren Lithografien überraschende Bedeutungsveränderungen entwickeln. Die Künster:innen Daniela und Malte Nickau arbeiten mit Oliver zusammen am NIZA Konzept, an großen Reproduktionen der Schachteln, die auch Vergrößerungen kleiner Ungenauigkeiten charmant in den Blick nimmt und ein virtuos gemaltes Blow Up der Objektkunst herstellt.

„Matchbox“ zeigt außerdem auch innerhalb einer Reihe die Miniaturen, die bereits im öffentlichen Raum von NIZA umgesetzt wurden.

NIZA bei der Arbeit im Hafen Rønne/ Bornholm, 2024

Bad Art Secrets – Praxiskurs –

Die gute/ das Gute/ in der schlechten Kunst

Der neue Workshop für Künstler:innen und alle die es nicht werden wollen, bietet der Kurs Anleitungen für schlechte Kunst und das Überwinden innerer Blockaden

Immer scheint es darum zu gehen, etwas Wahres und Schönes zu schaffen. Einen Ausdruck für die Zeit zu finden, das Persönliche im Allgemeinen zu versenken, handwerkliche Perfektion mit Aussagekraft in Waage zu bringen, um sodann etwas Unvergleichliches zu schaffen – ein Kunstwerk zu kreieren. Das Werk selbst soll Alleinstellungsmerkmale zeigen, rätselhaft sein und dabei doch vieldeutig. Einem visuellen Magneten gleich, den man immer wieder anschauen möchte, ohne ihn je begreifen oder dem innewohnenden Geheimnis ganz und gar habhaft werden zu können. Das sei wahre Kunst, so schreiben es die von erfahrenen Künstler:innen gelehrten Rezepturen für große Kunstwerke vor.

Was aber, zäumte man das Pferd von der anderen Seite auf und der/die Akteur:in ließe sich gar einer ungelernten, nicht künstlerischen Community zuordnen und ginge ganz unbedarft und unmittelbar mit den Werkzeugen des Unbewussten an die Sache heran. Oder er/sie wäre Künstler:in mit der unbändigen Abenteuerlust auf etwas Neues, Ungezähmtes, auf Grenzerfahrungen und Spiel auf den chaotisch weitläufigen Landschaften der anarchischen Weidelandschaft des Zufälligen. „Das Erlernte, das Akademische, das So und So“ müsse man abwerfen. Um wahre künstlerische Freiheit zu gewinnen, da ginge es augenblicklich darum, diesen manirierten überflüssigen Ballast zu verklappen, sich den psychologischen Blockaden zu stellen, ja gar die Zielgeraden der eigenen Persönlichkeit zu entkommen“, so Lydia Karstadt. „Große Kunst entsteht in der schlechten“ so Lydia Karstadt, „wenn einfach überhaupt offen ist, was entsteht.“

Mit Künstlern wie Joseph Beuys habe sich die Kunst dem Menschen mit dem erweiterten Kunstbegriff geöffnet, warum also solle sich nun nicht auch der Mensch der Kunst gegenüber öffnen. Lassen wir also alle willkürlichen, spontanen, unbedachten, widersprüchlichen und unbesonnenen Strategien in der Produktion geschehen und dies möglichst automatisch und schauen uns dabei zu, was passiert.

Für „Bad Art Secrets“, den ersten Workshop für schlechte Kunst, haben wir exklusiv die begeisterungsfähige Dozentin Lydia Karstadt gewinnen können. Einmal pro Woche wird sie uns eine Einführung in die zufällige und gedankenlose Produktion von schlechter Kunst geben und uns dann bei der anschließenden direkten Produktion helfen. Mit einer humorvollen, leichten und performativen Wirkung ist der Kurs: Bad Art Secrets besonders für Autodidakten und Interessierte geeignet, um psychische Hemmschwellen abzubauen sowie Selbstvertrauen und kreative Erfahrung zu gewinnen.

Die Teilnahmegebühr pro Kurs beträgt: 30,- Euro/ inklusive Material von 10€ Euro

Jeden Montag von 18:45 to 20:15 in der Crystal Ball

Anmeldung per E-Mail: crystalballberlin@gmail.com

James Beatham – Radiant Springs

Installation/ Zeichnung

Vernissage am Sa. 7. September um 19 Uhr

freitags von 15 bis 19 Uhr, & nach Vereinbarung. Ausstellung bis 18. Oktober 2024

Gespräch mit dem Künstler/ Artist Talk am Sonntag den 6. Oktober um 16 Uhr

James Beatham, Initial Sketch for an ceramic fountain, 2024

James Beathams künstlerisches Oeuvre umfasst Zeichnung, Keramik, Malerei und Objekt. In vielteiligen Installationen fasst der Künstler all diese Ausdrücke in einer Form zusammen und bringt sie in vielfältigen, phantasievollen Arrangements in Kommunikation. Er kreiert modellhafte Habitate oder Sets, die als verkleinerte urbane Landschaften bedeutungsvolle Relationen zeigen. Sie sind aus geheimnisvollen Objekten, Abbildungen, persönlichen Reliquien, in poetischen Anspielungen gebaut und haben etwas stark Erzählerisches. In ihnen findet man wiederum Kunst, Unmögliches, Fiktives, vielleicht literarisch Erdachtes, Zukünftiges, das wie in einer Spiegelung in den Innenraum widerhallt. Beathams eingesetzte Mittel scheinen frei und entwickeln sich anhand ihrer Kombination. Auch die Maßstäbe der verwendeten Dinge sind nicht einheitlich sodass die entstehenden Welten, surreal von allem gelöst, wie Raumstationen, gleichzeitig mythische wie reale Plätze fern ihrer bekannten Verortung zitieren. Manches scheint wie ein unpassendes Souvenir aus dem Zusammenhang herauszustehen, absurd aber ebenso integriert, so dass ganz beiläufig Assoziationen entstehen. Sehr vielen dieser kleinen Welten ist ein Brunnen oder sogar ein Springbrunnen als zentrales Objekt um den sich alles anordnet, gemein. Die Brunnen sind von unterschiedlicher Form und Ausführung und sie können als Bild für die Grundbedingungen menschlichen Siedelns, von Behausungen und Habitaten gelten. Dann sorgt der Künstler auch für Beleuchtung und Licht. Das Plätschern des Wassers, ein natürliches Geräusch wirkt zusätzlich wie ein logisches Argument. James Beatham schafft dadurch Orte, die lebendig wirken. Die Präsenz dieser Werke erscheint einladend. Der Künstler wagt hier eine besondere Gleichzeitigkeit. Denn er lässt die Nutzer des Wassers, die Menschen und Tiere abwesend sein. Durch diese Leerstelle holt er den Betrachter in seine Räume hinein und lässt uns in unserer Kontemplation die Landschaft erfahren. Ganz ähnlich wie wir es von Modelllandschaften kennen, überlegen wir, wie wir darin leben würden, wäre es uns im Maßstab angepasst. Gleichfalls wirft er uns andererseits durch die Profanität und den Einsatz des Absurden raus – er stellt eine Manquette in unseren Blick und zeigt uns so das Entwurfhafte, das Irreale, Artifizielle, als Außen der Dinge. In dieser Challenge zwischen Innen und Außen schweben diese besonderen Kompositionen des Künstlers und entwickeln einen dialektischen Klang, der von dieser außergewöhnlichen Wirkung beseelt, ganz freimütig Geschichten von Kreaturen und Menschen erzählen kann.

Zu den Installationen zeigt James Beatham eine Reihe von neuen Zeichnungen und Keramikobjekten.

James Beatham drawing
James Beatham, option one

Manfred Kirschner – Smoke Three Flames

Ausstellung in der Sommerpause

Vernissage am 23. Juni, 20 Uhr, geöffnet nach Vereinbarung! Tel: 0151 55910099

Manfred Kirschner, Smoke Three Flames, 140 x 120 cm, Acryl/ Papier auf Leinwand, 2024

Store & Crystal Ball Boutique zum Sellerie Weekend

Crystal Ball präsentiert zum ersten Mal speziell zum Sellerie Weekend die Boutique hinter dem Ausstellungsraum und zeigt darin als Special druckgrafische Arbeiten, Editionen und Kunst von Marion Bösen, Susanne Katharina Willand, Mimi-Mo, Lydia Karstadt, Gabriele Regiert und vielen weiteren Künstler:innen der Galerie. Die Ausstellung: Store von Marion Bösen & Susanne Katharina Willand und die Boutique sind am Freitag und Sonnabend von 14 bis 19 Uhr geöffnet.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Marion Bösen & Susanne Katharina Willand

Store

bedecken und durchscheinen


Eröffnung am Freitag, 12.04.2024 um 19 Uhr

12.04.2024 – 10.05.2024

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Öffnungszeiten beim Sellerie Weekend: Fr., 26.4 & Sa., 27.4., 15 bis 19 Uhr

Die Crystal Ball Boutique hat während des Sellerie Weekend geöffnet

Store 

Worum geht es hier? Ist dies ein Geschäft, kann man hier etwas kaufen? Kriegt man hier Informationen? Was ist eigentlich mit dem Fenster los? Die Öffnungen in der Wand für Licht und frische Luft, verhängt mit Gardinen und Stores und Übergardinen und Vorhängen, damit keiner sehen kann, wie wir uns drinnen benehmen. Oder manchmal eben doch. Dann ist da ein Gestaltungswille oder ein ästhetischer Zweck oder die Außenwerbung. Oder ich stelle mich hinter die Gardine und beobachte, ohne gesehen zu werden. Die Gardine ist die Membran zwischen meiner Zelle und der Außenwelt, zwischen dem Privaten, Öffentlichen, dem Offensichtlichen und Verborgenen.  

Die Künstlerinnen Marion Bösen und Susanne Katharina Willand arbeiten mit
Fotografie und den Strategien ihrer Übersetzungen in andere Medien. Marion
Bösen widmet sich in ihrem umfangreichen druckgrafischen Werk häufig phänomenologischen
Untersuchungen, großen Sets und fotografischen Serien die sie in
Siebdruckreihen oder große Flächen umsetzt. Die Künstlerin sammelt Bilder von
Objekten in dysfunktionalen Kontexten, extraordinäre Situationen im urbanen
Alltag und Phänomene die erst einmal ungeklärt bleiben dürfen. Es entstehen
alle Arten von Sammlungen, ausgesetzte Fernsehgeräte, Matratzen, tote Vögel und
Hasen, Obst und Gemüse, verschmähte Butterstullen. Oder eben auch die wie auch
immer gescheiterte oder gut gemeinte Reparatur von Steinsetzarbeiten im
Straßenbelag eines Platzes in Sao Paulo. Die zu Mustern und Tapeten rhythmisch
verdichteten Lichtpausen von Gemüsekisten, Perücken, Brotscheiben oder
Hühnereiern – Unsere ganze vielteilige Welt zeigt sich in Marion Bösens
aufmerksamen Blick. Der isolierte, einfache Gegenstand, der leblose verlorene
Tierkörper, aber auch die großen Sets, die wie moderne Stillleben unseren
Alltag zeichnen, erscheinen aufgeladen mit einer fast lebendigen Präsenz.

Susanne Katharina Willand arbeitet in einem ähnlichen Feld, sie interessiert sich für Dinge, Tücher
Steine, Felder, Berge – Landschaft. In der aktuellen Arbeitsweise der
Künstlerin werden die Objekte und Szenen in Stickerei umgesetzt. Besonderes
Augenmerk liegt ihr dabei auf Muster, Struktur und Räumlichkeit der Gestalt. So
sind die Linien des Dessins eines handelsüblichen Trockentuches zum Beispiel in
seinem Zustand, wenn das Tuch zufällig geworfen in seinem Faltenwurf liegt bei
Willand Thema. In diesen Verwerfungen, des Musters evoziert die Künstlerin mit
der Sticknadel die eigentlich abwesende Dreidimensionalität. In einer anderen Arbeit faltet und arrangiert
sie ein Tischtuch in einer Weise das eine Berglandschaft erfahrbar wird oder stickt
feine Schatten in ein plan vor uns ausgebreitetes Tuch, dass es so aussieht, als
sei es gerade zuvor zerknüddelt worden und hinge ungebügelt da. Das Interesse
am Changieren der Differenz von Räumlichkeit und Fläche ist unübersehbar wie
auch das der phänomenologischen Sammlung, welches sie mit Marion Bösen
verbindet. In ihrer gemeinsamen Ausstellung in der Crystal Ball zeigen die
Künstlerinnen eine speziell für die Galerie entworfene Installation, in der sie zusammen
das Schaufenster des Raumes bearbeiten.

Christine Schulz – Gedankenturm III

Vernissage am Sa. 6. Januar 2024

bis 9. Februar, unregelmäßig & nach Vereinbarung geöffnet
täglich, 19- 22 Uhr von außen sichtbar

Christine Schulz – Gedankenturm III, Worpswede, 2022

Die Künstlerin Christine Schulz hat unter dem Titel „Gedankenturm“ bereits zwei Installationen kreiert, die sehr wirkungsvoll mit den Techniken der Collage; Bilder, Objekte und Projektionen zu einem Ganzen verbinden und bewusst Assoziationen evozieren. In Christine Schulz installativen Aufbauten nimmt der jeweilige Ort immer eine wichtige Position ein, die Architektur ist Teil der Arbeit und gibt den Bildern und vor allem den Lichtbildern Raum. Licht und Illumination, das beleuchtete und objekthafte Bild in Verbindung mit dessen Spiegelung, physisch oder auch inhaltlich, sind wichtige Gestaltungsmerkmale im Werk der Künstlerin.

Nun kommt in Gedankenturm II und III die Bewegung hinzu. Christine Schulz ist es trotz der eingesetzten, festen, profunden Materialien nicht daran gelegen, eine einzige festgelegte Botschaft zu transportieren. Sie hält im Gegenteil durch den flüchtigen und chronologisch variierenden Stil ihrer Bauten den Blick auf Verbindungen und Bedeutungszusammenhänge, die uns in einer offenen Form als Betrachter mitnehmen. Der poetische Titel: Gedankenturm gibt dabei schon einen Hinweis. Können wir Gedanken auftürmen? Vielleicht ist es so zu verstehen: Die Gedanken und Ideen, die wir aufeinander bauen, ergeben ein Konstrukt, von Argumentations- und Beweisketten, ein Weltbild. Eine Art ideelles Gebäude, welches aus unseren Wahrnehmungen resultiert. Liegt aber darin nicht die Gefahr des Scheiterns? Droht uns nicht gerade deshalb der Einsturz unserer als sicher geglaubten Konstruktionen? Die Künstlerin Christine Schulz macht uns diese unsichtbare Struktur in ihren Installationen spielerisch sichtbar, indem sie sie gleichzeitig relativiert. Sie kombiniert und versammelt Universalien, Objekte, Abbilder und scheinbare Kleinigkeiten, zu einem lebend agierenden Raum. Originale und Repräsentanten unserer Welt agieren miteinander über das Licht, die Position, über Reflexion und Spiegelung. Sie bringt ein Flugzeug in Bewegung, holt unsere Sonne, den uns erhaltenden Stern in den Ausstellungsraum und setzt diesen mit der Projektion von leeren Colaflaschen, einem Flittervorhang vor Stahlrohren und weiteren Objekten in Beziehung. Einerseits ist es möglich, in diese erzählerische Landschaft und ihre wechselnden Perspektiven einzusteigen, darin gedanklich zu wandern. Andererseits können wir in dieser Schwebe der Gegensätzlichkeiten, also auch dem Changieren unserer Wahrnehmung zwischen Poetik und neutralem Blick, den Konstruktionsplan durchscheinen sehen. So sehen wir gleichzeitig die uns dargebotene Welt als auch ihre, sie herstellenden Gedanken. In der Konstruktion von Realität entdecken wir hier einen Kreislauf, ein komplexes Beziehungsgeflecht, welches gleichsam poetisch wie intellektuell erhellend wirken kann.


Piece Shop

8.12. – 31.12.2023, häufig & nach Vereinbarung geöffnet

Der Piece Shop und das saisonale, wechselnde Schaufenster dazu.

Auf den ersten Blick bietet das Schaufenster des Piece Shops ein romantisches winterliches Klischee. Der Kunstschnee ist allerdings aus geschredderten Kontoauszügen der Galerie hergestellt und die präsentierten Werke und Angebote verweisen auf hintergründige Weise, indem ihren Bildwelten seltsame Verschiebungen besitzen, das hier irgendetwas nicht stimmt oder so ist, wie es scheint. Eine Ausstellung die erst auf den zweiten Blick wirkt. Für die sich verändernde Installation sind von Lydia Karstadt und Gabriele Regiert zwei neue Siebdruckeditionen kreiert worden.

Im Piece Shop zeigen wir Arbeiten von: Henrik Jacob, Miriam Jadischke, Vikenti Komitski, Andreas Kotulla, Sigrun Paulsen, Gabriele Regiert, Silky, Caren Sielaff, Veronika Schumacher und weiteren Künstler:innen

Alles begann mit der ersten „Prêt á Manger“ Edition, die Gabriele Regiert 2017 speziell für die Crystal Ball entworfen hat. Noch heute ein absoluter Verkaufsschlager. Mittlerweile muss das speziell dazu benötige Knäckebrot im Ausland bestellt werden. Auch circa 80 kleine Perlen werden dann in die Niederungen der Brotscheibe hineingearbeitet. Auf der Rückseite mit Nagellack der Künstlerin signiert, erfolgt die Rahmung im Ausstellungsraum. Die letzten Exemplare der seriellen Unikate kosten deshalb mittlerweile 140,- zuzüglich Versand.
Nun haben Lydia Karstadt & Gabriele Regiert aber eine brandneue Serie begonnen: Es wird das offizielle Prêt á Manger T Shirt geben ! ( Preis: 90,- €) Nach einigen Verfeinerungen in der Herstellungstechnik, denn wir nähern uns mit dem Aufnähen der Perlen nun wirklich dem Prê á porter, gehen wir ab heute in Produktion. 🙂 Vorbestellungen möglich!

Mit der neuen Pret â Mànger Edition bietet Lydia Karstadt auch das neue exzeptionelle I Shirt. Neben dem I Phone und I Pad ein unverzichtbares, elektronikfreies Assescoire. Das Portrait eines ihrer Augen wird im Herstellungsprozess auf ihr T-Shirt übertragen. Bringen Sie Ihr Shirt und wandeln es in ein I Shirt für nur 30,- € Die Erlöse beider Editionen kommen den Künstler:innen und ihrer Ausstellungstätigkeit zugute deren Zukunft bis dato wirtschaftlich ungewiss ist.
Der Shop ist am Fr. 8. und Sa. 9. Dez. von 11 bis 20 Uhr und danach weiter nach Vereinbarung geöffnet.

Crystal Ball Berlin