Ausstellungseröffnung am Fr. 25. Mai 2012 um 20 Uhr
25.05.2012 bis 03.08.2012
zur Eröffnung spielen die Hazi Bros.
BJUTI ist das nachgemachte BEAUTY. Wie eine neue Kaffeekanne, roh zusammengeleimt aus den Scherben der alten. Und das klingt auch anders. Denn mit Kaffeekannen macht man heutzutage Musik.
Zu sehen sind:
Aktuelle Knetbilder und weitere Bildobjekte: Yetis, African Sculptures, Bodymen, Closed Clubs, die Hairy Tales, Collagen und Zeichnungen sowie Knetschallplatten, die mit herkömmlichen Plattenspielern abgespielt werden.
Grundlage der Arbeiten Henrik Jacobs ist ein überbordender Fundus, das Bilderrauschen einer Nachmoderne. Nach komplex motivierten, philosophisch anmutenden Installationen zeigt Jacob in seinen bildnerischen Werken mit komödiantischen, analytischen Strategien eine humorvolle kombinatorische Technik; die massen- und konsensfähige Bilder mit dem Privatem, die Materialien und Arbeitsformen des Hobby mit dem Musealen verschmelzen lassen. Eine mit einfachsten Mitteln erarbeitete multimediale Ästhetik.
In seinen Knetbildern, die gerade in London gezeigt wurden (schwarze und weiße Knetmasse), benutzt der Künstler ein eher unkünstlerisches, lebendiges Material, welches, in sehr ästhetischer und realistischer Weise, den Begriff und die Wunschvorstellungen des ewigen und monumentalen Kunstwerks ablegen helfen.
Die Veränderlichkeit, das Formbare, das Lebendige selbst ist die Materialität der Kunst, die sich, nur wie in Aggregatzuständen, erstarrt und vollendet zeigt, um wieder in Fluss zu geraten. In den impressionistischen, gekneteten Bildern ist die Information (die Bildpixel) durch den Künstler in eine skulpturale, dreidimensional erfahrbare Wirklichkeit übersetzt.
Er präsentiert das Motiv als elastisch-erstarrtes All Over von Fingerabdrücken. Bildobjekt und Ding Bild verschränken sich über ihre Körperlichkeit.
Der klassische Gestus und damit sein eigener Körper sind somit ebenso ein gleichberechtigtes Material, wie ein unscharfes Bild eines Yeti im Schneesturm oder der tätowierte Körper des „Bunten“, des Bodybuilders- Nachbar von der Ecke.
Henrik Jacobs Methode der Isolation, Installation und Collage der verschiedenen Bedeutungsebenen befreit die vermittelten Inhalte. Zu früheren Ausstellungen wurde eine Feng-Shui-Meisterin befragt oder auch aus dem Kaffeesatz gelesen.
In der Galerie Crystal Ball zeigt der Künstler nun eine neue Serie, die auf der Suche nach dem „Perfekten Bild“ ein Etappenziel darstellt. Die „Hairy Tales“ sind eine Serie von Portraitlandschaften: Hinter einem auf Holzplatte gearbeitetem Portraitkopf mit einem Loch, hat Jacob Landschaftsbilder montiert, die, wie bei Kopfdurchsteckattrappen, ganz automatisch die Funktionen des Gesichtes übernehmen. Unser Blick führt uns unsere Muster vor: Wolken werden Augen, Baumgruppen werden zu Nasenflügeln und Grübchen, Antlitz eines imaginierten Gesichtes. Es ist unser Blick und unser Denken, aber im Grunde sind wir selbst, auf der Suche nach dem Verlässlichen, dem Sicheren und Wirklichen von Henrik Jacob, durchs Bild gesteckt. Bravo!