30 Schichten Unlust zur Erbauung
Vernissage am 7. Dezember um 19 Uhr
Elke Graalfs zeigt in ihrer Ausstellung in der Crystal Ball eine installative Projektidee die sich aus ihrer Arbeitsform entwickelt und welche sie schon lange im Ausstellungsraum umsetzen wollte. Die Arbeiten der Künstlerin bewegen und verbinden Fotografie und Malerei in Collagen sowie in raumgreifenden Installationen.
Für „Good News – 30 Schichten Unlust zur Erbaunung“ entwickelt Graalfs eine Installation die ihrer Ateliersituation ähnlich, das Prozesshafte ihrer Arbeitstrategie und die sie begleitenden Nebenpfade in den Blick nimmt. Die Künstlerin kleidet die Wände in ihrem Atelier mit weißem Papier aus, denn sehr häufig malt sie ihre Motive auf dem Papier, um diese später auszuschneiden und für Installationen zu verwenden. Dies passiert ganz analog zur Collagearbeit, die sie auch auf Buchseiten in gedruckten Büchern und Magazinen fortführt. Im Atelier aber begleitet das Malen, immer auch ein Kommentieren und Ausführen anderer Ideen an den Rändern oder den Seiten der großen Papiere während der Arbeit. Werden dann später Motive herausgeschnitten und neue Papiere darüber getackert, eröffnen sich auch im Raum Schichten, wie in einem Buch. Formulierte Gedanken, politische Kommentare und Zeichnungen tauchen auf wie ein innerer Dialog der auch Entwürfe, Nebensächliches und Relationen von Konzepten, auf den Papierbahnen, in Sprechblasen und Bilder verpackt. Wir sehen den Schaffensprozess mit seinen begleitenden inneren Aktionen, dem Denken und Fühlen der Künstlerin gespiegelt. In der Ausstellung wird die Künstlerin dieses Experiment zeigen und entwirft damit ein fast ganzheitliches, strukturalistisches Konzept indem nicht nur das fertige Werk, sondern auch der Weg dahin, mit seinen Schwierigkeiten, Ablenkungen, Nebenpfaden und Pausen von Interesse ist. Ja die Pause selbst, das nicht nicht tun, nicht malen oder anderes tun welches trotzdem zum Werk führt, kann zum Thema einer spielerischen Untersuchung werden. Es kann aber auch einen persönlichen, sensiblen Zusammenhang eröffnen. In Graalfs Installation zeigt sie das Werk wie in einem Buch, und öffnet damit ihre Arbeiten für weitere Beziehungen, die wie sprechenden Schichten das Kunstwerk umgeben und in einer Sphäre der Kreation verorten als sei es gerade erst, indem Moment indem wir es anschauen, fertig geworden. Dies kann man als eine wiederkehrendes Motiv in Elke Graalfs Arbeiten finden, dass sie kreative, geistige Prozesse in räumliche Adaptionen und damit in gleichermaßen geeignete wie beeindruckende Installationen umsetzt.