Malerei/ Installation, 17.9. bis 21.11.2021
Vernissage am Freitag, 17 September um 19 Uhr
Am Sonntag, 21. November ist die Künstlerin von 15 bis 19 Uhr in der Ausstellung
Sigrun Paulsen arbeitet konzentriert an der Farbe und ihren Wirkungen mit den Aspekten von Gegenständlichkeit. Diese Wirkungsweisen sind teils in auratisch leuchtenden Bildern umgesetzt. Wie ihre Farbtöne und Kombinationen dabei Gegenständlichkeit erzeugen, zeigt Paulsen exemplarisch in Ihrer Farbreflexionen-Serie. Beim bloßen Hinsehen erscheinen die Objektbilder der gleichnamigen Reihe, wie Holzkästen die Neonröhren enthalten. Schließlich entdeckt man, das es keine Röhren gibt, dass Paulsen diese Objektwirkung allein durch den virtuosen Einsatz der Kolorierung erzeugt hat. Unsere Wahrnehmung schafft erst den Eindruck von Materie, wie es die Reflektion an einem realen Objekt tun würde. Indem die Künstlerin aber die Effekte von der Abbildung des Physisches zu trennen vermag, ist es ihr möglich das pure Leuchten der Farben einzufangen. Sigrun Paulsens Interesse gilt diesen unsichtbaren Bereichen, den flirrenden, energetischen Klängen der Farbzusammenstellungen. In ihren Streifenbildern zeigen sich diese Wirkungen meisterhaft kalkuliert. All ihre Umsetzungen sind in langen Farb-Rehearsals erprobt, die die richtige Mischung vorbereitet. Die Künstlerin verwendet wie schon vor ihr die Impressionisten, kein Schwarz aus der Tube sondern mischt dieses aus den vorhandenen hochpigmentierten Farben oder erzeugt seine Wirkung durch Koplementäreffekte. Häufig sind die Streifenbilder mit Landschaftsskizzen und Naturportraits kombiniert. Dieser kombinatorische Gegensatz von Abstrakter und Gegenständlicher Malerei zeigt deutlich ihr Untersuchungsfeld, indem physische Natur also Gegenständlichkeit auf die ihr innewohnende Strahlkraft der Farben und ihrer Wirkung deutet.