Vernissage am Fr. 28. April um 19 Uhr
28.4. Midissage am 16. Juni, um 19 Uhr, Di. und Fr. jeweils von 14 – 19 Uhr
Extendet until Fri. July, 14th, with arbitrary opening hours & by appointment
Performance of Zugvögel, July 14th. At 8 and 9 pm: Dreaming with Trees & The Uranian Atlas
Birch Hayes nennt seine erste Ausstellung in Berlin, in der Galerie Crystal Ball den Atlas des Uranus. In gewisser Weise ist das für die präsentierten Arbeiten des amerikanischen Künstlers eine äußerst treffende Beschreibung. Hayes aufwändig, detailliert gestaltete Zeichnungen wirken teils wie Kartografien einer unbekannten Welt oder gar wie Oberflächen eines fernen Planeten. Dies mag an der zwar homogenen, aber fremdartigen organischen Präsenz der dargestellten Strukturen und ihrer besonderen Weite der Perspektive liegen. Die Zeichnungen evozieren dabei eine nahezu authentische Präsenz, wie man sie aus wissenschaftlichen Abbildungen, biologischen Diagrammen und Zeichnungen nach der Natur kennt. Bestimmte Strukturen wirken wie angeschnitten, an diesen Stellen wird ihr Aufbau ersichtlich und erklärbar. Alle entdeckten Formen und Dinge zeigen sich. Hayes benutzt diese Attribute meisterhaft, er schafft damit eine reale Ebene, präsentiert uns jedoch keinen gewohnten, sondern einen außergewöhnlichen Einblick in eine geheimnisvolle, phantastische Welt, die seltsam wirklich erscheint. Körperliche Strukturen liegen, kleben, wachsen mit anderen Stoffen in- und auseinander. Die Dinge schweben, schwirren, sind miteinander verknüpft und die Motive entwerfen eine spezifische verträumte Vielfalt. Birch Hayes Zeichnungen haben auf diese Weise Ähnlichkeit in der Strategie mit der Science Fiction, da diese sich auch immer wieder in der Schilderung der Beschreibung der Zusammenhänge und Einzelheiten ergeht, um Realität zu behaupten. Der Künstler Birch Hayes hat aber gar keinen Plan oder ein Sendungsbewusstsein in diese Richtung. Er nennt die Ausstellung seiner schwarzweiß und farbig ausgeführten Arbeiten Uranian Atlas, weil sie ihm eben selbst so erscheinen. Hayes zeichnet, um in einen träumerischen Zustand der Meditation zu geraten. Er hat keine spezifischen Vorstellungen von Beginn an, sondern entdeckt in einer automatischen, unbewussten Formulierung auch eine Form neben der anderen und schreibt sie im Bild fest. Aber dieser eigenwilligen und besonderen Position von Hayes Arbeiten ist es zu verdanken, dass sich die Welten und Landschaften leichtfüßig erkunden lassen, als hätten wir nun im Wachen Zugang zu einer Welt des Unbewussten erlangt. Lydia Karstadt