Galerie Crystal Ball

Gabriele Regiert – Plan B

Die Ausstellung von Gabriele Regiert ist ab Freitag den 8. Mai zu den gewohnten Öffnungszeiten für einzelne Besucher geöffnet.  Di., Do., Fr.: 14- 19 Uhr

Die Ausstellung ist wieder für Publikum geöffnet. Sie können die Galerie nun wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten besuchen. Angesichts der Corona Pandemie haben wir außerdem ein 360 Grad Panorama inklusive einem Interview mit der Künstlerin veröffentlicht.

Gabriele Regiert, Plan B, ca. 320 x 350 cm, Installation/ Detail, 2020

Plan B, Gabriele Regiert auf ihrem Tiny Planet

Gabriele Regiert zeigt in der Ausstellung Plan B, ihre gleichnamige Installation, ein großes Tableau aus zusammengefügten Zeichnungen und Leinwänden. Jede Arbeit, jede Zeichnung steht darin für sich, ihre eigene Präsenz fügt sich aber zugunsten einer Wirkung im Gesamten. Gabriele Regierts Zeichnungen sind Prozesse; Ihr Ablauf, teils eine Handarbeit die nichts will als ihr Tun, ist ihr Motiv. So entstehen über einen Umweg sehr freie, hoch ästhetische Blätter die nicht Kunst wollen und doch Kunst werden. In Plan B. sind die Blätter wie Handnotizen an- und teils übereinander aufgehängt, Bildteile verschwinden oder erscheinen ungesteuert zusammengebracht, gerade diese Strategie einer ungewöhnlichen, lapidaren Behandlung bringt die Emanation der Bilder effektiv hervor und ist als künstlerische Haltung exemplarisch für die Künstlerin. Gabriele Regiert zitiert und streift dabei visuelle Universalien wie vielleicht in diesem Fall; Zettelwände, Pinboards oder die aus Krimis bekannten Fall -Sammlungen schwingen in dieser Ästhetik mit. Das Zusammenspiel öffnet sich der Bedeutung- unerwarteten Assoziationen – es geht um den Moment. Die Künstlerin hält ihre Zeichnungen offen. Die Handhabung des Unfertigen, einer unbewußten Zeichenhandlung deren Linienführung immer auf dem Weg ist, deren Muster sich woanders suchen und eher dem Teefleck als einem konkreten Ziel verpflichtet sind, verstärken ihre gegenwärtige Präsenz. Die Installation ist in dieser Arbeitsweise immer temporär. Bei einer erneuten Hängung gliche die Präsentation eher einem Reenactment als einer präzisen Wiederholung.
Der Arbeitsprozess ist dynamisch, die künstlerischen Produkte nahezu performativ, lebendig in ihrem gestalterischen Zusammenhang nicht feststehend. Manches wäre sicher verschwunden, weil es weitergearbeitet oder in dem Fundus der Künstlerin erneut zu Material wurde. Diese Arbeitsweise ist sehr dem Leben verpflichtet, sie demokratisiert die Werke untereinander und arbeitet an einer neuen innovativen Haltung. Gabriele Regierts Werk birgt ein prozessuales, übergeordnetes Verständnis und zeigt damit Kunst ist unmittelbare Lebendigkeit.

Zur Ausstellung erscheint die Edition „Pret A Manger“, gerahmt, 18 x 12 x 5 cm, Auflage 15 , je 140,-

Pret A Manger 2/15 – Gabriele Regiert, Edition #1, gerahmt/ signiert, 140,- Crystal Ball, 2020

Pia E. van Nuland – A Second Moon

Vernissage am Sa. 8. Februar um 19 Uhr, verlängert bis Sa. 14. März

Achtung! Die Finissage, am 14. März entfällt aufgrund der Pandemie

Pia E. van Nuland, Main Street,
-SLC- USA, 120 x 160 cm, mehrfarbiger Linoldruck auf Leinwand, 2020

Im Februar und März zeigt die Galerie neue Arbeiten von Pia E. van Nuland die sie teils während ihres Auslandsstipendium in Salt Lake City in den USA realisiert hat. Pia E. van Nulands Linoldrucke erweitern meisterhaft die druckgrafischen Grenzen des Mediums. Die Künstlerin arbeitet dabei gern mit besonderen Farben und Farbmischungen, um spezielle, opake und malerische Effekte zu erzielen. Größenformate, Konzeption und Sensibiltät des Schnittes, gehen in den Drucken weit über illustrative Attribute hinaus. Die Motivik, der Bildausschnitt, die Farbwahl sind in Van Nulands Arbeiten in einer hohen Virtuosität vereint, sodass die Künstlerin eine Sonderstellung einnehmen kann. Pia E. van Nuland arbeitet häufig in thematischen Serien, mit mehrfarbigen Großformaten, deren Einzel-Bilder in Qualität und Ausdruckskraft einzigartig sind. Die Ausstellung zeigt erstmalig in Berlin, eine Übersicht und mehrfarbige Linoldrucke auf Leinwand.


Jim Avignon – Your Portrait Here!

Vernissage am Sa. 7. Dezember 2020 um 19 Uhr bis So. 22. Dezember 2019

Your Portrait here, Jim Avignon 2020

Jim Avignon, der regelmäßig am jährlichen Crystal Ball: „Fuck Your Selfie“- Portraitsalon- Festival teilnimmt, zeigt im Dezember 2019 sein außergewöhnliches Porträtprojekt: „Your Portrait Here!“ Der Künstler eröffnet eine Ausstellung mit unvollendeten Bildern, in der die Zuschauer automatisch eine immanente Rolle einnehmen, da sie sich in die Bilder hineinmalen lassen können. Eine interaktive Kunstausstellung, die erst am Ende durch die Zusammenstellung der Porträtmodelle mit ihrer Kulisse, ihrem Hintergrund, abgeschlossen wird. Jim Avignon wird Crystal Ball in dieser Zeit auch als Atelier nutzen, um die Leerstellen auszumalen und die Portaitserie zu entwickeln. Jim Avignons künstlerische Arbeit ist gegenüber elitären, hochpreisigen Positionen erfrischend oppositionell. Seine Arbeitsweise orientiert sich stärker am Leben und ist den Menschen und Rezipienten zugewand. In über zwei Dekaden hat Jim Avignon bereits unermüdlich als eine Art gesellschaftliches Reflexiv in seinem Kunst- und Musik- Ouevre, Kritik humorvoll und stilsicher abgebildet. Im Kunstforum Band 262, Borderlines /2019 fällt Jims Vergleich zu Charlie Chaplin auf. Das Aufmerken, der Wichtigkeit einer solchen Position scheint dort, gleichzeitig mit ihrer Brisanz des Sozialen in unserer hierarchisierten Hochkultur angekommen zu sein. https://www.kunstforum.de/artikel/jim-avignon/

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Oliver Voigt – Mind The Gap!

Eröffnung Freitag, 11. Oktober 2019 um 19 Uhr
verlängert bis 2. November 2019, mit Finissage um 20 Uhr

NewYork1
Oliver Voigt, New York #1, Tusche auf Papier, 2018

Oliver Voigt vertritt eine ebenso freie, wie moderne künstlerische Position. Er arbeitet in verschiedenen Sparten und macht sich frei von einem immer gleichen, künstlerischen Gestus. Mit hoher Konzentration begibt er sich in thematische Felder, erarbeitet oft erst die dazu nötigen Produktionstechniken und Strategien im jeweiligen Medium.

Für „Mind the Gap“ hat der Künstler nun eine ästhetische Methodik entwickelt, die die Tonwerte der zitierten Bilder in Zahlen umschreibt, welche dann übertragen und mit Tusche auf Papier umgesetzt werden. Die Basis der Bilder sind Nachrichtenfotos, Fotografien der Opfer von Anschlägen und Terror. Verstörende Bilder, deren Inhalt, ihre innewohnende brutale Gewalt und Verachtung wir kaum noch im Stande sind auszuhalten.

So ist Oliver Voigt davon überzeugt, das wir in unserem gesellschaftlichen Kontext häufig schon unbewußt an einer Distanzierung zu bestimmten Bildern und Nachrichten arbeiten und die Bilder nicht mehr genau „sehen“. Ihm geht es aber um eine persönliche, wie bildliche Annäherung. Indem er die Bilder analytisch zerlegt, sie zu sich heranholt und in ein Mosaik wandelt, kann er sich Ihnen nähern. Das Interessante an dieser analytisch, technischen Herangehensweise des Künstlers ist, das er genau diese enstandene Lücke, das Unfassbare wieder herstellt und sichtbar macht.


Hiske Hilgenga – Sneaker Art

Vernissage am Sa. 7. September 2019 um 20 Uhr bis Fr. 20. September 2019

Hiske Hilgegna, Sneaker Art, 2019

Der niederländische Maler Hiske Hilgenga hat ein besonderes Faible für Turnschuhe. Sie besitzen für ihn ebenso hohe ästhetische wie erotische Anziehungskraft. So hat er in seiner Kunst einen Weg gefunden, sein Interesse in eine Malerei zu übersetzen, die dem Komplex dieser Vorliebe gerecht wird. Hyske Hilgenans Arbeiten zeichnen sich durch einen rauhen, pastosen, geradezu schmucklosen Malstil aus.

Die flächigen, unprätentiösen Bilder scheinen es allein der Farbe zu überlassen, das Motiv zu konstruieren. Sie zeugen von einer hohen Materialverliebtheit, die dabei die schwierigen Grenzen, zwischen Abstraktion und Bildhaftigkeit, Material und Effekt mühelos und unbeachtet überwinden.

Hyske Hilgengas plakativen Turnschuhe haben eine ebenso leichte, wie ironische Aura. Sie fügen unserer überfüllten Warenwelt keinen weiteren Plastikmüll hinzu, für ihr Debüt muß niemand die Nacht vor einem Laden verbringen.

Nein, sie spiegeln ihre zitierte Subjekt-Objekt Beziehung ganz einfach und spielerisch in die der Kunst. Man kann in dieser Strategie, auch einen subversiven Kommentar zum toxischen Hochkapitalismus lesen.


Fuck Your Selfie! #5 – Portraitsalon

Sie sind eingeladen!
Vom 29. Mai bis zum 2. Juni 2019, jeweils von 14 bis 19 Uhr


Das legendäre Portraitsalon Festival in diesem Jahr zum 5ten Mal !
Berliner Künstler*innen portraitieren Sie in Dichtung, Malerei, Zeichnung, Objekt, Gesang, Tanz und Performance!

Fuck Your Selfie Numero Cinque, Lydia Karstadt, 2019

Mit: Jim Avignon, Herve Cabin, Francoise Cactus, Betty Diggler, Gina Dorio, Natascha Frioud, Gabi Garland, Maike Hartwig, Mareike Hube, Carola Humbodt, Elke Graalfs, Miriam Licia Jadischke, Lydia Karstadt, Manfred Kirschner, Andreas Kotulla, Eike Lauen, Rudi Paris, Caren Sielaff, Gabriele Regiert, Rias, Veronika Schumacher, Berit Schneider, Heike Walter, Oliver Voigt, Gisela Wrede und weiteren!

Vielleicht absurd anzunehmen, daß eine klassische Portraitsituation, indem ein Modell, in diesem Fall der Besucher in eine direkte Beziehung zu einem/r Künstler*in tritt, so besonders sei, das sie dies zur Kunst adle. In unserer Zeit, die auch von Populismus, Verbreitung unüberprüfter Subjektiven und einem nervtötenden ÜberIndividualismus, geprägt wird, erklärt sich jedoch das klassische, lebensechte Gespräch, der kommunikative Akt zwischenmenschlicher Wahrnehmung, Spiegelung und Darstellung zur Avantgarde. An fünf aufeinander folgenden Tagen portratieren die jeweils anwesenden Künstler, die Besucher der Galerie. Die kommunikative Arbeitsatmosphäre wird von Performances und Musikbeiträgen begleitet, währenddessen eine neue Portraitausstellung wächst. Die Teilnahme dafür, ist auch noch während des Festivals offen. Wir freuen uns auf die fünfte Ausgabe des Salons!

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Crystal Ball Supermarché

Künstler der Galerien eröffnen einen Supermarkt

Eröffnung am Sa. 1. Dezember 2018 um 19 Uhr
mit einer Performance von Evita Emersleben

mit: Jim Avignon, Thomas Behling, Marion Bösen, Evita Emersleben, Natascha Frioud, Gabi Garland, Elke Graalfs, Maike Hartwig, Mareike Hube, Henrik Jacob, Lydia Karstadt, Line Karlstrom, Andreas Kotulla, Ilse Orinska, Gabriele Regiert, Stefan Ruf, Berit Schneider, Frank Schoppmeier, Veronika Schumacher, Annette Stemmann, Silke Thoss, Tamara Trölsch, Line Wasner, Oliver Voigt, Gisela Wrede und weiteren

Crystal Ball Supermarché

„The miracle of shopping is possible every day!“ – Lydia Karstadt
Noch ein Supermarkt! Jede Straßenecke braucht einen Supermarkt. In Berlin hat soeben die neuste Shoppingmall an der Eastside Gallery eröffnet. Das 69gste Einkaufscenter allein in Berlin. Nach den aufbereiteten Mauerresten hat man doch vielleicht Lust auf einen neuen Pulli.

In unserer sorglosen Spähre, einer Welt mit retrograder Amnesie ist alles immer verfügbar und käuflich. Diese Welt kennt keine Probleme oder gar Mangel. Hier braucht man keine Gärten, kein Talent und kein Wissen, denn sie wird zum personellen Drohnen-Schlaraffia. In dieser Welt gibt es keinen Klimawandel, keine Vielfalt, kein Artensterben, keine Andersartigkeit. Alle möchten freiwillig das Gleiche. Eine Vorzugswelt die mit uns endet, denn es geht nicht mehr darum, etwas zu hinterlassen. In welchem Maß können wir uns überhaupt noch aus diesem Trauma bewegen? Gibt es die Möglichkeit der Umkehr? Oder handelt es sich hier nur um ausgeprägten Kulturpessimismus ?

Ciaccios Olivenöl aus Menfi im Supermarché

Im Crystal Ball Supermarché präsentiert die Galerie eine mit der Zeit bunt wachsende Auswahl an künstlerischen „Produkten“ von Künstlern, die dazu mehrdimensionale, kritische Kunstauffassungen vertreten. Beispielhaft vertritt die Künstlerin Evita Emersleben die Fleisch und Wurstwarenabteilung. Mit Ihren performativen Aktionen von 2017, „Geschnitten oder im Stück“ zeigt sie vollendete Höflichkeit. Der Käufer wird hier im Unterschied zu Ihrem Kollegen Banksy, beim Kauf vorher höflich gefragt ob er das Werk in Stücken oder geschnitten haben möchte.

Wie im letzten Jahr ist auch die wunderbar, köstliche SUPEROLIVE dabei! Mit ihrer stetig wachsenden Olivenöl- Community, die die sinnfällige Verbindung von Kunst und Leben, Kultur und  Ernährung als Avantgarde begreift. Im Supermarché finden sich viele weitere serielle Unikate und Kunstwerke die eine kritische, perspektivische, selbstbewußte Auffassung tragen und den Wintersalon 2018 eröffnen.


alle ente – Manfred Kirschner

Eröffnung am 7. September 2018 um 17 Uhr

Die Kuratorin Lydia Karstadt scheint noch nicht aus dem Jahurndertsommer zurückgekehrt und zeigt unterdessen im Schaufenster von Crystal Ball neben atemberaubenden handgefertigten Papierarbeiten auf Leinwand, ein Window of Moving Art, eines der aktuellen Collage Mobilees des Künstlers und Ausnahme Performers Manfred Kirschner.

Kirschner antwortete zuletzt in einem Interview auf die Frage welchen Künstler er derzeit am stärksten schätzen würde: „Ich bin der beste Künstler den ich kenne“. Alle Ente kann man da nur sagen.


Salle d’attente – Natascha Frioud & Gabi Garland

Aufruf der Wartenummern: Die Besucher*innen achten permanent darauf, ihre gezogene Nummer nicht zu verpassen.

Eröffnung mit Performance am Sa. 9. Juni, um 19 Uhr bis So. 15. Juli 2018

Der Galerieraum verwandelt sich in einen Warteraum indem sich ebenso die Frage spiegelt worauf wir eigentlich warten bzw. welche Erwartungen wir an das Kommende knüpfen. Was wird später sein? In der Inszenierung des Raumes sind Kunstwerke präsentiert und es stehen Informationsmaterialien und Erfrischungen bereit, die, wie in jedem anderen beliebigen Wartetraum, von diesen Gedankengängen erfolgreich ablenken oder diese im Unterschied besonders fokussieren könnten. Nehmen Sie sich Zeit.

Gabi Garland a salle d´attente Galerie Crystal Ball Berlin
Waiting for my fan, Gabi Garland, Barcelona, 2018

Dans la salle d’attente,on est juste là.
Assis. On ne fait pas grand chose! Il faut juste qu’on soit là.
Quelques fois on regarde le temps qui passe.
C’est un peu long d’ailleurs, de le voir passer.
Mais bon, dans la salle d’attente,
on est là pour qu’ensuite il se passe quelque chose!
Et souvent, ce qu’il se passe après est tout de même un peu décevant.
Parce que finalement, dans la salle d’attente,
on était un peu content, d’avoir enfin tout ce temps.
Natascha Frioud

Natascha Frioud Galerie Crystal Ball Berlin
Wärmt und macht jung: Die älteste Kleidung der Welt, Natascha Frioud, Tinte auf Zeitungspapier, 2018

Martin Mindermann – Studium der Zeichen

Vernissage am Sonntag, 18. März um 16 Uhr
18.3. – 5.5.2018

Achtung! – Eine Auswahl der Raku Gefäße wird am Wochenende, am 20. & 21. Mai jeweils von 14 – 19 Uhr im Haus Lohmnitz, in der Langohrzeile 9 in Berlin zu sehen sein. Die Ausstellung dort zeigt außerdem Malerei und Collagen der Künstlerin Elke Graalfs und Collagen sowie ein Mobilée von Manfred Kirschner

Martin Mindermann Raku Brand Keramik
Martin Mindermann, 2017

Der Künstler Martin Mindermann arbeitet seit drei Dekaden in der Keramik im Bereich des Raku Brandes. In Kunstferigkeit und Ausdruck hat er hier bereits neue Maßstäbe gesetzt. In der historischen Technik des Raku werden die glühenden Gefäße aus dem Ofen genommen, in Stroh oder Späne gelegt und auch im erneuten Feuer bewegt. Die gebrannten, schwarzen, rußigen Gefäße entfalten dann in der Säuberung vom Ruß, ihr mitreißendes charakteristisches Geheimnis. Die wechselnden Temperatur Schübe bewirken Glasurrisse, das sogenannte Krakelé. Eine einerseits durch den Künstler gesteuerte und dem natürlichen Zufall obliegende Technik die wie eine Sprache funktioniert. Krakelé, Färbung und Körper spielen in einer wechselvollen ästehtischen Interaktion und kreieren ein einzigartiges Objekt. Volumen und Körper inszeniert der Künstler häufig mit bildhaften Oberflächen. Hier fügt er in aktuellen Arbeiten Muster und markante visuelle Strukturen ein. Es sind kontemplative Formen oder Reihungen, die er im Alltäglichen endeckt und studiert. Florale Objekte, wie Samenkapseln, figurale Umrisslinien, Reflektionen, ja sogar Muster auf Parkplätzen oder Tischdecken übersetzt er mittels Fotografie und Zeichnung auf die Glasur. Sie bilden so eine komplexe ästhetische Kreation die im virtuosen Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen und ihrer Setzung ähnlich wie Malerei funktioniert. Darüber hinaus scheint es, als haben die aufkommenden Bilder mit dem Gefäß, den ihnen zugedachten Körper erhalten. Martin Mindermann versteht es, die innewohnende Kontemplation seiner Ideen und Studien in sehr überzeugender Weise zu transportieren. Man mag sich der Intensität und Strahlkraft seiner Arbeiten kaum entziehen und gelangt als Betrachter auch ganz einfach in ein ruhiges tiefes Sehen.


Crystal Ball Berlin