Galerie Crystal Ball

Rolf Thiele – In der Kunst sein

Ein Vortrag in zwei Teilen, an zwei Orten, an zwei Abenden

Rolf Thiele: „In-der-Kunst-sein“
Betrachtungen über ein Gefühl
Keine Theorie, sondern Sprechen und Zeigen als künstlerische Praxis

Teil 1.
„In-der-Kunst-sein, unpersönlich aufgefasst. Die Gleichgültigkeit.“
Kunst kann man nur lehren, erklären, indem man in der Kunst spricht, und nicht, indem man über Kunst spricht.(RT)

am Sonnabend den 21. April 2012 um 20 Uhr im Kulturalast Wedding International in Berlin/Wedding

Teil 2.
„In-der-Kunst-sein, persönlich aufgefasst. Die Verantwortung.“
Wirklich können kann man in der Kunst nur das, was man nicht kann.(RT)

am Sonntag den 22 April 2012 um 20 Uhr in der Galerie Crystal Ball in Berlin/Kreuzberg
In beiden Vortragsteilen werden Bilder vom Kunstprojekt Akademie Galan in Südwestfrankreich gezeigt.

Rolf Thiele

Kunstprofessor an der Hochschule für Künste/university of arts Bremen. Lebt und arbeitet seit 15 Jahren in Frankreich im Kunstprojekt Akademie Galan

Michaele Howler – Nylon Superstructure

Eröffnung der Ausstellung am Fr. 9. März 2012 um 20 Uhr
bis Do. 5.  April 2012

Nylon Architecture, Michaele Brüll

Die Künstlerin Michaele Brüll arbeitet mit Nylonstrumpfhosen. Sie benutzt hauptsächlich das Hosenteil des dehnbaren Materials für Bildobjekte und Installationen und kann dabei auf eine sich ständig erneuernde modische Variationsbreite vielfältiger Farben, Formen und Strukturen zurückgreifen. Die Ergebnisse besitzen eine irritierende Ästhetik. In einzelnen wie auch zusammengestellten Bildkörpern und Leinwänden, die sie mit  Nylons bespannt,  nähert sie sich ebenso einer sensitiven malerischen Position wie auch abstrakt konzeptueller Reihungen. In ihrer Ausstellung in der Galerie Crystal Ball verfolgt Michaele Brüll einen strukturalistischen Ansatz der über die Reihung und Wiederholung der Form einen wunderbar ironischen Architekturcharakter annimmt.  Superstrukturen sind in der Architektur eher durch Männer dominierte Arbeitsbereiche der Hafen- und Brückenaufbauten. Spielerisch reiht Michaele Brüll Hose an Hose, ein rhythmisches Gewebe welches sich im Konstrukt und dessen Zitat in einer großen Form wiederfindet. In der erneuten Vervielfältigung installiert die Künstlerin diese wie Bögen um sie im Galerieraum zu einer Brücke zusammenzufügen. Es eröffnen sich vielfältige Deutungen und Assoziationen, die in ihrer erzählerischen Form zwischen dem persönlich Körperhaften und einem filmisch urbanen Ambiente oszillieren. Die Installation wird nachts speziell beleuchtet vom Schaufenster einsehbar sein. Zu den Öffnungszeiten ist der Raum begehbar. Wir zeigen außerdem weitere Arbeiten der Künstlerin.


Florian Pauly – Neuro und die Erleuchtungsdroschke / Filmabend

Filmabend am Fr. 2. März um 19 Uhr

Florian Pauly Wenn ich 30 werde, dann! Galerie Crystal Ball Berlin
Wenn ich dreißig werde, dann!, Flowrian Pauly

Im Andenken an den 2011 verstorbenen Freund und Künstler Florian Pauly, alias Flowrian zeigen wir am Freitag den 2. März eine Dokumentation seiner gleichnamigen Performance, die er im August 2008  in der Galerie Crystal Ball  realisiert hat. Am folgenden Tag (Sa. 3 März um 19 Uhr) wird eine retrospektive Ausstellung in der Galerie R 31, in der Reuterstraße in Neukölln eröffnet.


Crystal Ball – Lagerverkauf

Die Galerie zeigt noch bis Anfang März 2012 vielfältige Arbeiten, Werke und Multiples ihrer Künstler aus ihren Beständen und der Bouique zu vergünstigten Preisen! Unbedingt ansehen!
7.2.2012 bis 1.3.2012

Lagerverkauf Galerie Crystal Ball Berlin
Lagerverkauf in der Galerie Crystal Ball

Weihnachten mit den Beatles

Eröffnung mit Performance am 16.12.2011 um 20 Uhr
Ausstellung bis 6.1.2012

White Christmas with the Beatles
White Christmas with the Beatles, Manfred Kirschner

Eine Gruppenausstellung mit Arbeiten von Nora Below, Marion Bösen, Elke Graalfs, Manfred Kirschner, Astrid Küver, Andreas Kotulla, Jörg Lange, Frank Schoppmeier, Veronika Schumacher, Line Wasner, Sabine Wewer, Ole Wulfers und weiteren

Der Krieg der Äpfel ist vorbei. Schon im letzten Jahr einigten sich endgültig, die jahrzehntelang im Rechtsstreit liegenden Parteien Apple Records, die Plattenfirma der Beatles mit Apple Inc. dem daraus inspirierten Computergiganten.  Apple Inc. versicherte seinerzeit  keine Musik oder künstlerische Inhalte unter diesem Firmennamen zu vertreiben.  Doch die Veränderungen die der große Apfel entwarf,  wurden umfassender als damals angenommen. Die Regelung und ihr dauernder Bruch unterstützte nun  jene, schon in Zeiten allgemeiner  Abrufbarkeit und Zugriffs, einzigartige Lücke samt Phänomen:  Die Beatles und ihre Musik waren bisher nicht auf I-Tunes zu finden.
Nachdem nun auch diese Leerstelle friedlich gefüllt wurde, freuen wir uns erstmals und speziell zu Weihnachten, künstlerische Arbeiten zu den Beatles in der Galerie Crystal Ball zu präsentieren.


Pension Berlin – Eröffnung

Pension Berlin, Tel: 0176 – 78518421
Eröffnung Sa. 10. Dez. 2011

Eröffnung Pension Berlin Frank Schoppmeier
Pension Berlin, Frank Schoppmeier

Frank Schoppmeier arbeitete in diesem Jahr an der Pension Berlin. Am Sonnabend dem 10. Dezember feiern wir die offizielle Eröffnung der Pension mit zwei Ausstellungen: dem Bilderladen von Annette Stemmann und Diskosee von Manfred Kirschner. Die wunderbare Miss Laura Bean spielt zu diesem Anlaß ein exklusives Swing Set!

Ioana Alexe – Untitled

Eröffnung der Ausstellung am Fr. 14. Oktober um 20 Uhr
14.10. – 26.11.2011

Ioana Alexe Untitled Video Galerie Crystal Ball Berlin
Untitled Video, Ionana Alexe

Die Künstlerin Ioana Alexe reproduziert auf unterschiedliche Weise Bilder und Objekte der Kunstwelt. Die mediale Beschaffenheit und die Art des Transfers geben dabei Aufschluss über transportierte Aussagen der Künstlerin. In ihrer Videoarbeit „Untitled“ bringt Ioana Alexe Malerei zurück in den zeitlichen Kontext ihrer Kreation. Eines der Gemälde der berühmten Kerzen-Serie von Gerhard Richter wird durch die Künstlerin filmisch reproduziert und als „Performance des Bildes“ über die Brenndauer einer herkömmlichen Haushaltskerze von 7 Stunden und 39 Minuten nachvollzogen. Wesentlich daran ist nicht die bloße Nachstellung der Ikonografie des eingefangenen Bildraumes, sondern seine Differenz in der Präsentation der verlorenen Bilder, die die aufgezeichneten Augenblicke der sich langsam verändernden brennenden und erlöschenden Kerze darstellen. Durch das provozierte Verhältnis des erinnerten populären Bildes mit seiner Coverversion, einer „fiktiven“ und unspektakulären Dokumentation der Ereignisse, erweitert sich der Interpretationsraum persönlicher Eindrücke mittels einer scheinbaren Auflösung im Zitat.

Im Halbdunkel der Ausstellung zeigt Ioana Alexe in miteinander verknüpften Installationen auch einen Büchertisch. Hölzerne Körper unterschiedlicher Größe sind hier Träger für malerisch reproduzierte Hardcover und Buchrücken. Sensibel gemalte Attrappen: Kunst-Bücher und Anthologien, operieren hier als Bild Double deren Betrachtung sich im Verbergen äußert. In der Verweigerung des Objektes, die auch eine persönliche Bildsprache über eine präzise Kopie setzt, ist das Sujet wiederum Kunst und ihre inhaltliche Verschiebung angezeigt. Die Künstlerin arbeitet über komplexe wie auch defizitäre Strategien des Bildtransportes an einer neuen Sicht. Mit feinen Verschiebungen zeigt Ioana Alexe, wirken im Kunstwerk auch immer dessen optionale Interpretationen an seiner Behauptung. Eine größere Perspektive, die das Subjektive benennt und in seiner Beurteilung nicht auszuschließen sucht.


Deplacer – Deplatzieren

Eröffnung der Ausstellung in der Galerie Crystal Ball:
Sa. den 1. Oktober 2011 um 20 Uhr mit einer Performance von Nicolas Puyjalon.

Achtung:  Eine Ausstellung an zwei Orten. Kulturpalast Wedding International, eröffnet den ersten Teil mit Performance am vorherigen Tag:  Fr. den 30. September um  20 Uhr.
Die Ausstellungen werden kuratiert von Kurt Forever

deplacer deplatzieren Galerie Crystal Ball Berlin
deplacer deplatzieren, Galerie Crystal Ball Berlin
  • Amélie Bertrand
  • Vincent Busson
  • Sarah Duby
  • Ariel Fleiszbein
  • Benoît Géhanne
  • Aurélie Godard
  • Flandin & Waré
  • Nicolas Puyjalon
  • Edgar Guilmoto

Roger Callois zeichnet den außergewöhnlichen Prozess von Insekten auf, die perfekt ihre Umgebung imitieren können, bis sie sich völlig in der Gleichförmigkeit der selben ununterbrochenen Textur auflösen. Viele werden von einer Taktik des Raub- und Verteidigungsmechanismus sprechen, doch Roger Callois wird diese Thesen widerlegen.

Callois These: Diese Tarnung, die darauf abzielt die Unterschiede zwischen dem Organismus und seiner Umgebung zu vermindern, würde eine Depersonalisation verusachen, da eine wirksame Imitation jede Variation oder Grenze von einem zum anderen auslöschen kann, wobei das individuelle Sein von jenem Umgebungsraum aufgesogen wird, mit dem es eigentlich verschmelzen wollte.

Callois stellt sich die Frage der Grenze oder des Umrisses und er verteidigt die Unterschiedlichkeiten gegen die radikale ontologische Auslöschung der Tarnung. Die animalische Mimik, welche ein ultimatives Beispiel für das Ideal der Harmonisierung zwischen der Figur und dem Hintergrund ist, zeigt das Risiko der Entropie auf. Eine Lösung: Sich den Gesetzen der Ähnlichkeit, des Sprudelns von Unregelmäßigkeiten zu widersetzen. DEPLATZIEREN, gegen die Auslöschung von Unterschiedlichkeiten zu kämpfen, welche die Wiederholung vom Selben erzeugen.

DEPLATZIEREN, Durcheinander und Unterbrechungen können Gestalt annehmen. Als Metonymie den Wert der Darstellungen bewegen. Die Behauptung: Darüber hinaus, was die Vereinbarungen als gute Form angeben oder als augenscheinlichen Inhalt tolerieren, diese Nichtübereinstimmungen stoßen zusammen, regen zum Überdenken von Verbindungen an und öffnen neue Bereiche.

Text von Marion Delage de Luget


Silke Thoss – All Gallerists I Slept With ( the greatest show on earth )

Ausstellungseröffnung mit Konzert am Fr. 5. August 2011 um 20 Uhr,
Konzert: Silky and the Tossers
Die Ausstellung ist verlängert bis zum 24. September 2011

Silke Thoss All Galerists I Slept With The Greatest Show On Earth Galerie Crystal Ball Berlin
All Gallerists I Slept With, Silke Thoss

Am 5. August eröffnet die Galerie Crystal Ball eine Ausstellung mit neuen Malereien von Silke Thoss, alias Silky, die mit selbstironischem Blick Perspektiven auf den Kunstbetrieb zeigen. Silkys genialischer böser Humor erklärt uns in Bildern und leuchtenden Bannern das Kunstbuisness als Farce. Wie schon vermutet, wird die Welt der Komplexität redundant, aufgeteilt in schlechte und gute Kunst.

http://www.youtube.com/watch?v=hva4FBpXj2c
In Concert: Silky and the Tossers

Silkys Arbeiten zeigen dies in einer panoptischen märchenhaften Welt, voller Bilder der jüngeren und älteren Kunstgeschichte. „All Gallerist I Slept With“ zitiert in absurder und evozierender Verknüpfung Hieronymus Boschs Höllenthema mit einer Arbeit ähnlichen Titels von Tracey Enim. Die Aura des Zeltes (Everyone I Ever Slept With) der Künstlerin Enim, auf dem diese die Namen ihrer Liebhaber aufnähte, entblößt sich nach Ansicht von Silky als offenkundig hohle aber ehrgeizige Strategie nach Aufmerksamkeit und Liebe, die schließlich mit Geld aufgewogen wird.

Kunst entwirft hier eine doppelköpfige Schimäre deren aufgeblasenes Finanz- und Auktionshaupt heute mehr als eine abwegige Mutation verstiegener Realität zur Kunstproduktion und Basis erscheint. Eine doppelbödige intrigante Welt, die Lügen gebiert, wird zur eigentlichen Künstler-Hölle in deren Sphäre die teilhabenden Charaktere ganz unverhohlen niederen Instinkten folgen. In all dem portraitiert sich die Künstlerin mit den impertinenten Galeristen, dem Freak- Ensemble; zeigt sie doch die eigene Verantwortung und Aufgabe an. Die Pinocchiohafte Pinselnase, Symbol für Wahrheit und Authentizität ist ein Werkzeug, das einiges anrichten kann und hier, in SILKYS Arbeiten, ihrer Aufgabe gewahr – malt was das Zeug hält.


Annette Stemmann – Weiße Landschaft

Ausstellungseröffnung am Freitag, 24. Juni 2011 um 20 Uhr
Finissage und Konzert am Fr. 22. Juli 2011 ab 20 Uhr:
Hedi Mohr, Royal Chord und DJ Catastrophe

Annette Stemmann Weiße Landschaft Galerie Crystal Ball Berlin
Weiße Landschaft, Annette Stemmann

Annette Stemmann arbeitet mit bemerkenswerter Ruhe an einer ganz eigenständigen Position die das Universelle und das Persönliche als gleichberechtigte Mitte von Malerei behaupten. In ihren Farben liebenden leuchtenden Bildern herrscht dabei eine rätselhafte Komplexität, die sich eindeutigen Entschlüsselungen widersetzt.

In der Ausstellung zeigt die Künstlerin neben neuen Zeichnungen mehrteilige aneinandergefügte Tableaus. Der Malgrund wächst über das klassische Rechteck und expandiert über die Wandflächen hinaus. Auf organische Weise entstehen dabei sich beeinflussende Relationen der Komposition. Eine poetische Gleichzeitigkeit, die in einer Übersicht mit der Bedeutsamkeit der Bildteile spielt. Die Sammlung von Eindrücken, Stadtszenen und immer wieder die menschliche Figur, teils zeichenhaft skizziert finden sich neben Plastikfiguren, abgelegtem Spielzeug, Märchen- und Fabelwesen; Ikonen im Bereich des Alltags in Farben umgesetzt. Wie beim Durchqueren einer Landschaft wechselt unser Blick, Eindrücke streifen uns, stärkere Bilder bleiben und lösen sich doch im Gesamten vor uns.

Annette Stemmanns Bilder operieren mit den unterschiedlichen Formulierungen, Gegenständlichkeit und Abstraktion, Ornament und Fläche, Zitat und Weglassung. Eindrücke konkurrieren und thematisieren eine Hierarchie der Bilder ohne sie jemals auszuüben. Ihre ganz eigene ungebundene Arbeitsweise erscheint in gelösten Bildkompositionen evoziert, deren Zurückhaltung als unmerklicher Kommentar einer mutigen Haltung im Kunst Diskurs gesehen werden kann.

Weiße Landschaft, Annette Stemmann, Foto: Maria Wohllaib

Crystal Ball Berlin