08. 08. – 21. 08. 2008
Astrid Küvers AK Bildausschnitte, eine Arbeit in ständiger Weiterführung, ist neben ihren anderen künstlerischen Werkgruppen zur wirtschaftlichen Sicherung ihrer Arbeitssituation entstanden. Die aus handelsüblicher Wolle gestrickten und auf Keilrahmen gezogenen Arbeiten ironisieren auf verschiedene, lustvolle Weise kunsthistorische Ergebnisse und Erfahrungen. Der auffällig treffende Vergleich mit den experimentellen Arbeiten des Bildhauers Fontana, auf Leinwand, in welchen die Bildoberflächen aufgeschlitzt und der Räumlichkeit geöffnet wurden, ist als direkter Hinweis reminiszent.
Im Gegensatz zur bildhauerischen Geste ihres berühmten männlichen Kollegen, welche durch reduktive Destruktion den 2 dimensionalen Bildraum öffnet, ist bei Küver diese Transzendenz bereits Konstruktionsplan. Die räumliche Öffnung ist in der Herstellung der Bildausschnitte Astrid Küvers schon im Strickmuster, der Matrix vorhanden. Die Passagen selbst werden körperlich erfahrbares Motiv, scheinbar gebrauchshaft und haben teils penetrative Aspekte.
Das profane Material, der Einsatz allgemeiner Pullovermuster und Bündchen zur Bildöffnung zeigen; versus künstlerisch männlicher Attitüde und Geste, die nach Ruhm und Entdeckung suchen, sondern arbeiten dadurch umso relevanter an der Neubewertung und Klassifizierung heutiger ästhetischer Erfahrung.